15.11.2015

Warum es gerade der Freitag, der 13. war, warum ausgerechnet am gleichen Tag, als der Terror in Paris die Welt erstarren liess? Es ist einer der Zufälle, die immer offen bleiben und doch nachdenklich stimmen.

An diesem Freitag übermittelte ich die letzten Daten an die Druckerei. Die Daten zu einer siebenbändigen Publikation, die mich über mehr als 18 Monate beschäftigte.



 
Bei der Arbeit an einem Redescript zum Thema «Nudging» entstanden


Beschäftigen ist ein belangloses Wort. Das Produkt, für das in dem Moment, wo hier der Text entsteht, die letzten Bögen von der Druckmaschine ausgestossen werden, hat mein Bewusstsein über Endlichkeit verändert.

Endlich fertig. Noch nie hatte ich so lange, vor allem nicht so ausschliesslich, an einer einzigen Publikation gearbeitet.

Mit Phasen des glückhaften Gelingens kleiner Teile. Mit runden, unerwarteten Fügungen und Entdeckungen. Aber auch – und dies gegen Ende immer mehr – mit Wochen und Tagen, die an Paranoia grenzten.

Träume, so bizarr mit diesem Projekt verknüpft, dass die Wirklichkeit fremd wurde. Grenzen im Umgang mit beteiligten Personen. Und immer wieder die Frage: wie wird das Ganze zu Ende gehen? Wird das ewig so dauern? Wird es überhaupt fertig?

Vor Jahren fiel ich für einige Zeit in ein tieferes Loch, als mir eine Krebsdiagnose ausgestellt wurde. Die Ärztin, die mich mental in dieser Zeit coachte, gab mir ein simples Mantra mit: Nichts ist immer.

Diese kurzen, sperrigen drei Wörter haben sich wie ein ausgesetzter Foxterrier an meine Fersen geheftet. Es ist kein Knurren, kein aggressives Kläffen, wenn dieses Wach-Hündchen sich meldet. Ein knappes, aufmunterndes Bellen genügt.

Nichts ist immer. Alles ändert sich. Und vieles geht gut zu Ende.

Ich habe schon früh in meinem Leben erkannt, dass ich nicht hier bin, um reich zu werden. Doch es ist sehr sehr schön, immer öfter bereichert zu werden. Das erwähnte Projekt gehört in diese Kategorie.